Sprungziele
Inhalt
Datum: 20.11.2020

»Plön Südwest« soll klimafreundliche Energie bekommen Alle Eigentümer:innen sind aufgerufen, sich zu beteiligen

Den Klimaschutz aktiv voranzutreiben und selbst umzusetzen, ist sowohl der Stadt Plön als auch dem Kreis Plön ein großes Anliegen. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die Reduzierung von CO2-Emissionen, indem bestehende Gebäude energetisch saniert und mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden. Die Stadt Plön hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Kreis Plön ein energetisches Quartierskonzept für den Bereich „Plön Südwest“ in Auftrag gegeben. Dieses umfasst Bereiche der Plöner Innenstadt bis zur Stadtschwentine (Lübecker Straße), das Plöner Schlossgebiet, die Straßenzüge im Bereich der Kreisverwaltung, des Gymnasiums Schloss Plön sowie des Berufsbildungszentrums und geht bis zum Ascheberger Parkplatz.

"Das Untersuchungsgebiet wurde ausgewählt, weil sich hier mehrere Liegenschaften der Stadt und des Kreises befinden. Sowohl der Kreis Plön als auch die Stadt Plön haben ein großes Interesse an klimafreundlicher Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien und möchten ihrer Vorbildfunktion in Sachen Klimaschutz, Energie- und Wärmewende gerecht werden“, erklärt Plöns Bürgermeister Lars Winter.

„Der Sektor Wärme trägt mit über 40% der gesamten CO2-Emissionen erheblich zu Klimaschäden bei. Wir alle sind deshalb eigentlich in der Pflicht, nach klimafreundlichen Alternativen zu suchen. Mein Wunsch wäre es, bei vielen Menschen das Bewusstsein dafür zu wecken. Das können wir als Kreis nur erreichen, wenn wir mit gutem Beispiel voran gehen und anhand von vielen Maßnahmen im Großen wie im Kleinen beweisen, dass im Klimaschutz ganz viel möglich ist“, betont Landrätin Stephanie Ladwig.

Das Quartierskonzept soll aufzeigen, wie die Wärmeversorgung in dem ausgewählten Gebiet klimafreundlich gestaltet werden kann. „Im Idealfall kommt am Ende ein Konzept für ein Nahwärmenetz heraus, über welches z. B. die Energie aus den umlegenden Seen zur Beheizung der Gebäude genutzt und verteilt werden könnte“, macht Dr. David-Willem Poggemann das Projekt etwas anschaulicher. Er berät im Auftrag des Kreises die Städte und Gemeinden in Klimaschutzfragen. „Neben den öffentlichen Gebäuden könnten dann auch Privathaushalte an das Wärmenetz angeschlossen werden“, ergänzt Plöns Klimaschutzmanager Sönke Hartmann, der die Pro-jektkoordination übernimmt. „Diese würden dann über einen Hausanschluss mit klimafreundlicher Wärme versorgt – eine eigene Heizung wäre damit überflüssig.“

Konkret geht es bei der Erstellung des Quartierskonzeptes darum, verschiedene technische Möglichkeiten für eine klimafreundliche Energiegewinnung auszuloten, die Bedürfnisse und Vorstellungen der beteiligten Akteure zu ermitteln und wirtschaftliche sowie rechtliche Fragen abzustimmen. Erstellt wird das Konzept in den kommenden 12 Monaten von einer Bietergemeinschaft, bestehend aus dem Kieler Beratungsbüro Treurat & Partner, der Kasseler Klima und Energieeffizienzagentur (KEEA) sowie dem Unternehmen Ramboll Deutschland GmbH. Finanziert wird es unter anderem durch Zuschüsse aus dem Bundesförderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ sowie einer Ko-Förderung des Landes.

In „Plön Südwest“ gibt es nicht nur die großen öffentlichen Gebäude, die einen hohen Energiebedarf haben. Auch Einzelhandel, Gewerbe und Dienstleister sowie viele Privatpersonen sind im Quartier ansässig. Sie alle sind bei der Entwicklung des Quartierskonzeptes gefragt. „Um realistische, bedarfs- und zielgruppengerechte Lösungen zu erarbeiten, wäre es ideal, wenn möglichst viele Eigentümer:innen Daten zu ihrem Energieverbrauch zur Verfügung stellen würden“, betont Hartmann. „Eine daraus resultierende Datenbank hilft uns enorm, ein auf die Bedürfnisse der Bewohner:innen und Nutzer:innen der Gebäude im Quartier zugeschnittenes Konzept zu erarbeiten und anschließend gemeinsam umzusetzen“, so Hartmann weiter. Sämtliche erhobenen und durch Dritte bereitgestellten Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und dienen ausschließlich dem Projektzweck.

Eine erste Beteiligungsmöglichkeit für alle Akteure im Quartier gibt es ab sofort in Form einer digitalen Umfrage, die über die Projektwebseite https://www.mitmachwärme.de/projekt/ploen/ und unten stehendem QR-Code abrufbar ist. „Die Umfrageergebnisse bilden die Grundlage des Konzeptes. Je mehr Daten eingehen, desto genauer können wir für das Quartier planen“, erklärt Dr. David-Willem Poggemann und hofft auf eine hohe Rückmeldequote.

https://forms.office.com/Pages/ResponsePage

„Eigentlich war auch eine öffentliche Auftaktveranstaltung geplant. Angesichts der Corona-Pandemie verzichten wir auf diese jedoch“, bedauert Bürgermeister Lars Winter. Stattdessen wird die Auftaktveranstaltung am 17. Dezember von 18:30 bis 20:00 Uhr in einem Live-Stream (abrufbar unter https://www.oksh.de/ki/sehen/kiel-tv-livestream/) übertragen. „Ich hoffe, dass sich viele Menschen aus dem Quartier an dieser etwas unkonventionellen Auftaktveranstaltung beteiligen und bedanke mich herzlich beim Offenen Kanal Schleswig-Holstein, der uns dieses Angebot ermöglicht“, so Winter weiter. Über einen Live-Chat wird es während der Veranstaltung möglich sein, Fragen zu stellen und Antworten vom Projektteam zu erhalten.

Um wirklich allen die Möglichkeit der Beteiligung zu geben, werden alle Gebäudeeigentümer:innen und –nutzer:innen im Quartier zusätzlich mittels Zetteleinwurf über das Projekt informiert.

„Ich freue mich, dass Eigentümer, Bewohner und Geschäftsleute im Quartier auf so vielfältige Art und Weise an dem Projekt beteiligt werden“, so Landrätin Stephanie Ladwig. „Das ist genau der richtige Weg, um bei möglichst vielen Menschen vor Ort die Sensibilität für das wichtige Thema Klimaschutz zu wecken“.

Doch welchen Nutzen haben die Eigentümer:innen, wenn sie sich beteiligen?

„Wer bereits überlegt, beispielsweise die alte Ölheizung auszutauschen, das Dach oder die Fassade zu erneuern, sollte das Gespräch mit dem Projektteam suchen, um gemeinsam die klimafreundlichste Lösung zu erarbeiten. Dabei sollte auch die Möglichkeit, ein zukünftiges Wärmenetz zu nutzen, bedacht werden“, betont Poggemann den Nutzen für alle im Quartier Ansässigen.

Für Rückfragen stehen Herr Simon Wobken vom Beratungsbüro Treurat & Partner (+49 4 31 - 59 36-376; swobken@treurat-partner.de) sowie Herr Sönke Hartmann (+49 4522 505 733; soenke.hartmann@ploen.de) zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es auf der Projektwebseite unter https://www.mitmachwärme.de/projekt/ploen/.

Abbildung 1: Übersichtskarte des Quartiers Plön Südwest

Abbildung 2: QR-Code für den Zugang zur Quartiersumfrage