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Datum: 14.01.2021

Hilfe für seltene Zauneidechsen in Stadtheide

Neben einer ganzen Reihe von besonderen Pflanzenarten magerer Standorte, wie Berg-Sandglöckchen, Wiesen-Margerite und Acker-Witwenblume haben zur großen Freude von Naturparkmitarbeiter Malte Wenzel, NABU-Vertreter Fritz Heydemann und der Umweltfachkraft der Stadt Plön Beate Duwe auch seltene Zauneidechsen in der Stadtheide Einzug gehalten.

Zauneidechsen (Lacerta agilis) sind in Schleswig-Holstein in der Kategorie 2 „Stark gefährdet“ der Roten Liste geführt und unterliegen dem Anhang IV der FFH-Richtlinie.

Das Gebiet befindet sich nördlich angrenzend an das heutige Neubaugebiet am Westufer des Suhrer Sees. Dort befand sich bis zu seiner Schließung 1996 ein Schießstand der Fünf-Seen-Kaserne. Die dort vorkommenden offenen Hangbereiche mit südwestlicher Ausrichtung und die Plateauflächen mit ihrem sandigen Ausgangssubstrat bieten den Zauneidechsen einen optimalen Lebensraum.

Zauneidechsen sind zwingend auf offene oder halboffene Lebensräume angewiesen, da sich die wechselwarmen Tiere zum Erreichen der Aktivitätstemperatur sonnen müssen und die Eier im sandigen Boden gut besonnter Bereiche abgelegt werden. Übermäßig aufwachsende Gehölze, die den Boden beschatten, entwerten den Zauneidechsen-Lebensraum.

Damit es nicht soweit kommt und diese naturschutzrechtlich besondere und für das östliche Hügelland seltene Art hier überleben kann, hat die Stadt Plön auf Anregung von Herrn Wenzel und gefördert durch Mittel des Landes (MELUND) eine Fachfirma des Naturschutzes und der Landschaftspflege beauftragt, kleinteilige, landschaftspflegerische Maßnahmen durchzuführen. Diese werden im Laufe dieser Woche umgesetzt. Dazu werden aufkommende Gehölze an einigen Stellen zurückgeschnitten, andere werden ganz herausgenommen. Einzelgehölze, die den Zauneidechsen als Schutz dienen, werden auf den Flächen verbleiben.

Die vermutlich recht kleine Population auf der Maßnahmenfläche hat aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Austausch mit einer weiteren Population auf einer Fläche der Stiftung Naturschutz am Nordufer des Suhrer Sees, da die Tiere etwa 900 m Strecke durch dichten Wald zurücklegen müssten. Umso wichtiger ist es, den Zauneidechsen auf der kleinen Fläche durch rechtzeitiges und geeignetes Gehölzmanagement möglichst optimale Bedingungen zu bieten, damit die Population nicht erlischt.