Immer wieder kommt es leider zu vorsätzlichen oder zu versehentlichen Beschädigungen an städtischen Bäumen, sei es durch Einschlagen von Nägeln, durch das Touchieren beim Parken oder Rangieren und natürlich auch durch Unfälle.
All dies sind vermeidbare Schäden, die unseren Stadtbäumen zusätzlich zu den sowieso schon hohen Belastungen durch ausbleibende Niederschläge, Hitzeperioden und zunehmende Windstärken stark zu schaffen machen und sie unter (vermeidbaren) Stress setzen.
Nun sind allerdings Beschädigungen an einer städtischen Eiche im Rathjensdorfer Weg entdeckt worden, die ein bisher ungekanntes Niveau erreicht haben, weshalb die Stadt Plön sich veranlasst sieht, diese öffentlich bekannt zu machen.
Auf einer Länge von mindestens 10 Metern und einer Tiefe von bis zu 80 Zentimetern wurde der Wurzelbereich einer mindestens 150 Jahre alten Eiche einseitig abgegraben. Dabei wurden zahlreiche, zum Teil auch starke Haltewurzeln gekappt und entfernt. Von wem und zu welchem Zweck dies geschah, wird derzeit von der Polizei ermittelt. Die Stadt hat Strafanzeige erstattet.
Dieser beschädigte Baum wird nun intensiv baumpflegerisch behandelt, was enorme Kosten verursacht und viel Aufwand bedeutet. Es geht jetzt darum, dem Baum schnell zu helfen, sich wieder zu stabilisieren, damit verhindert wird, dass er aufgrund der Beschädigungen selbst zu einer Gefahr wird.
Als sofortige Erstmaßnahme wurden daher Kronenäste eingekürzt, um die Windlast aus der Krone zu nehmen. Aufgrund des massiven Wurzelverlustes ist im nächsten Schritt eine genaue Untersuchung der Standfestigkeit erforderlich, was mittels eines sogenannten Zugversuchs von einem Baumgutachter durchgeführt wird. Begleitend müssen die Schnittwunden der Wurzeln fachgerecht versorgt und ein Wurzelvorhang zum Schutz vor Austrocknung erstellt werden. Es soll so dem Baum die Chance gegeben werden, neue Wurzeln für die Versorgung und Verankerung zu bilden.
Außerdem helfen diese Maßnahmen, das Eindringen von Krankheitserregern in die Wurzel zu verhindern.
All dies ist keine Garantie dafür, dass der ansonsten gesunde Baum langfristig dennoch überleben wird und in jedem Fall wird er ein „Dauerpatient“ bleiben, der bis an sein Lebensende eine besondere Aufmerksamkeit und Pflege benötigt. Ihn deswegen vorsorglich sofort zu fällen, stellt dennoch keine Alternative dar, denn jeder Baum in der Stadt trägt zur Verbesserung des Stadtklimas und zur Verschönerung des Stadtbildes bei und ist ein wichtiger Lebensraum für viele andere Lebewesen.
Gerade die markanten Eichen im Rathjensdorfer Weg bedürfen unserer besonderen Aufmerksamkeit. In der Vergangenheit mussten bereits einige aufgrund von Pilzerkrankungen (verursacht unter anderem durch Schäden an den Wurzeln durch unsachgemäßes Parken auf der Baumscheibe) unwiederbringlich gefällt werden.
Im Hang am Seeufer des Trammer Sees fallen immer mehr Eschen aufgrund des Eschentriebsterbens aus und in der Folge freigestellte Erlen halten den zunehmenden Stürmen immer weniger Stand. Die Eichen bilden dabei ein stabilisierendes Gerüst, das im Verbund viel Winddruck abpuffern kann.
Das Ziel der Stadt Plön ist es, die Versorgung aller städtischen Bäume bestmöglich zu gewährleisten, damit sie ihre Aufgaben, die der Allgemeinheit zu Gute kommen, erfüllen können. Dazu zählen auch und besonders die durch Dritte beschädigten Bäume. Dennoch oder gerade wegen des besonderen Aufwands bei den Bäumen mit Beschädigungen wäre es besser, es gäbe weniger, am besten keine. Dazu kann jeder und jede einen eigenen Teil beitragen.
Die Stadt appelliert an alle Plöner:innen, den Schutz und die Vorsicht im Umgang mit unseren städtischen Bäumen, insbesondere den besonders alten, sehr ernst zu nehmen und dies auch mit den eigenen Kindern zu kommunizieren. Der Wert der Bäume, gerade in der Stadt, zum Beispiel als Luftfilter, Schattenspender, Windschutz und gestalterisches Element im Stadtbild ist größer denn je.