Mehr als eine Stadt
Nach dem Totalauswall des Blockheizkraftwerkes (BHKW) im Oktober 2021 wurden umgehend Überlegungen und Planungen für eine Erneuerung der Wärmeversorgung aufgenommen.
Seit dem Ausfall des Blockheizkraftwerkes mussten die für den Spitzenlastausgleich vorgesehenen beiden Gasbrennwertkessel die gesamte Wärmeleistung für das PlönBad übernehmen.
Die gute Auftragslage in der Bauwirtschaft erschwerte die Suche nach einem geeigneten Planungsbüro f.d. technische Planung der Erneuerung der Wärmeversorgung.
Im Dezember 2021 wurde die Stadt fündig und konnte an das Ing.-Büro Wolff + Partner GmbH aus Bremen den Planungsauftrag erteilen.
Das Büro erarbeitete als effizienteste Lösung weiterhin die Wärmeversorgung mit einem BHKW + 2 Gasthermen.
Alternative Wärmeerzeugungsanlagen, z.B. durch den Einsatz von Holzpellets, Wärmepumpen, Photovoltaik/Solarthermie etc. kamen aus verschiedensten Gründen nicht in Frage.
Der Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten hat sich nach intensiver Beratung am 10. März 2022 für den Vorschlag des Ing.-Büros ausgesprochen,ein neues BHKW mit zwei Spitzenlastkessel einzubauen.
Nach der Detailplanung, der Erstellung eines umfangreichen Leistungsverzeichnisses wurde eine beschränkte Ausschreibung zum Einbau der Anlagenkomponenten durchgeführt. Ende Mai 2022 wurden die Ausschreibungsergebnisse ausgewertet; Fristen aufgrund der Eilbedürftigkeit verkürzt und der Auftrag im Rahmen einer Eilentscheidung an die Firma Sager & Deus aus Hamburg Anfang Juni 2022 erteilt.
Damit konnte erreicht werden, dass die Arbeiten bereits in den Sommerferien aufgenommen wurden. Am 13. Juni 2022 wurde das PlönBad für den Beginn der Grundreinigung, der Wartungsarbeiten sowie der großen Baumaßnahme im Bereich der Wärmeversorgung geschlossen und kann nun bereits am 29. August 2022 wieder geöffnet werden. Bis auf kleinere Restarbeiten, ist der Großteil der Arbeiten abgeschlossen, sodass das PlönBad wieder geöffnet werden konnte.
Das neue BHKW Kompaktmodul GG 70 hat eine elektrische Bruttoleistung von 71 kW und eine Heizleistung von 116 kW. Ergänzt wird die Wärmeversorgung durch zwei neue Gas-Brennwertkessel mit jeweils 300 kW Leistung.
Zu den Arbeiten gehörte auch die Optimierung der Abgasschalldämpfer, der Anlagenhydraulik und die Erhöhung des vorhandenen Pufferspeichervolumens von bislang 1.000 Liter auf nunmehr insgesamt 3.000 Liter. Zudem wurde eine Abgas-Wärmerückgewinnung verbaut.
Das BHKW dient neben der Wärmegewinnung auch der Produktion des eigenen Strombedarfs im PlönBad; Überschüsse werden zudem in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Gesamtinvestition der Stadt Plön für diese Maßnahmen beliefen sich auf rd. 425.000 € / netto (inklusive Planungs- und Begleitungskosten durch das Ing.-Büro).
Parallel hat die Stadt Plön einen Antrag auf Förderung für den Einbau des BHKW beim Land Schleswig-Holstein gestellt und hofft auf eine Förderung in Höhe von bis zu 160.000 €.
Bürgermeister Winter: „Ich bedanke mich ausdrücklich sehr bei den beteiligten Firmen, dem Team des PlönBad`s und dem Fachbereich Finanzen und interner Service für die durch besonderen Teamgeist geprägte Zusammenarbeit bei dem Projekt! Wenn man die engen Platzverhältnisse für den Einbau der neuen Technik, insbesondere den engen Kellerniedergang zur Technik sieht, kann man sich sprichwörtlich vorstellen, dass alle gemeinsam an einem Strang gezogen haben!“
