Der schlechte Zustand der Bäume auf dem Parkplatz in der Stadtgrabenstraße ist bereits seit vielen Jahren auffällig und hat die Frage aufgeworfen, ob es eine Möglichkeit gibt, den Bäumen nachhaltig zu helfen. Dem wurde nachgegangen und dank eines Fördermittelbudgets des Landes Schleswig-Holstein konnten konkrete Maßnahmen geplant werden.
Diesen konkreten Maßnahmen vorangegangen sind intensive Untersuchungen im Untergrund der Baumstandorte. Bei diesen wurde Ende 2023 festgestellt, dass ein großer Mangel an zahlreichen Grundvoraussetzungen für ein gesundes Wachstum besteht, weswegen die Bäume bereits seit vielen Jahren kümmern und sich nicht artgerecht entwickeln. Die Eschen wurden bereits 2006 mit freundlicher Unterstützung von Plöns Ehrenbürger Günther Fielmann als Ersatz für die zuvor ebenfalls schlecht gedeihenden Ahornbäume gepflanzt.
So wurde nun unter anderem ein akuter Wassermangel festgestellt. Eine vermutete Staunässe konnte hingegen ausgeschlossen werden. Der untersuchte Boden weist außerdem einen besonders auffälligen Mangel an fast allen lebensnotwenigen Nährstoffen auf und der ph-Wert ist überhöht. Die Oberflächen der Baumscheiben sind zudem in besonderem Maße verdichtet. Ein kompletter Austausch der Bäume und das Pflanzen neuer wurde hingegeben für nicht erforderlich eingeschätzt und die Durchführung der standortverbessernden Maßnahmen als wirtschaftlicher und effektiver beurteilt.
Ziel der standortverbessernden Maßnahmen ist, den Stadtgrabenparkplatz als Eingangstor in die Innenstadt durch vitalere Bäume und kräftig belaubte Kronendächer attraktiver zu gestalten, für mehr Verschattung, Luftreinigung und Wohlbefinden der Nutzer:innen zu sorgen und einen Beitrag zu mehr CO2-Kompensation zu leisten.
Die Maßnahmen beginnen an der ersten Eschenreihe im Bereich der Kinopassage, setzen sich fort bis zur letzten Baumreihe auf Höhe der Bushaltestelle und enden an den kreisförmig gepflanzten Bäumen am Rondell. Die Arbeitsbereiche werden abschnittsweise abgesperrt, sodass insbesondere für den Saugbagger ausreichend Platz zur Verfügung steht und in sicherem Abstand zu parkenden Fahrzeugen gearbeitet werden kann.
Ein Nutzen des Parkplatzes und auch ein Erreichen der Twieten und der Innenstadt ist zu jeder Zeit gegeben.
In mehreren Teilabschnitten wird ab Anfang November 2024 damit begonnen, das Erdreich der Baumscheiben wurzelschonend mittels Saugbaggertechnik in einer Schichtdicke von ca. 5-10 cm abzusaugen und so Platz für nährstoffreichen Oberboden zu schaffen. Dies geschieht ebenfalls auf den zwischen den Baumscheiben verlaufenden Verbindungsflächen. Außerdem werden in jede Baumscheibe je zwei Öffnungen von jeweils ca. 1 m Tiefe und ca. 20 cm Durchmesser gesaugt, die anschließend mit Kiesel verfüllt werden, sogenannte Kavernen. Dies gewährleistet zum einen den dringend erforderlichen Luftaustausch sowie ein besseres Eindringen und Versickern von Niederschlagswasser auch in tiefere Bodenschichten.
Als drittes werden mittels spezieller Druckluftinjektionen Pflanzennährstoffe in den Boden und somit direkt an die Baumwurzeln gebracht.
Nach dem Verfüllen der Baumscheiben sowie der dazwischen verlaufenden Verbindungsflächen werden diese mit einer ca. 5 cm dicken Mulchschicht aus heimischem Kiesel abgedeckt. Dies verhindert das Verdichten des Bodens durch das Belaufen innerhalb der Parkplatzfläche und trägt zur Verbesserung der Wasserhaltekapazität des Bodens bei, das heißt der Boden trocknet weniger schnell aus.
In zwei der Verbindungsstreifen zwischen den Baumstandorten werden Pflanzen eingebracht und Saatgut ausgesät. Dabei handelt es sich ebenfalls um standortverbessernde Arten, die Stickstoff binden und zudem als Nahrungsquelle für Insekten dienen. Nicht zuletzt tragen sie während der Blütezeit zu einer Verschönerung des Parkplatzareals bei. Wenn sich dies bewährt und die Pflanzen trotz der schwierigen Bedingungen (Überlaufen der Flächen durch die Nutzung des Parkplatzes) gut gedeihen, wird geprüft, ob eine weitere Bepflanzung von Flächen durchgeführt werden kann.
Abschließend werden alle Bäume für die zukünftige Wasserversorgung mit einer Bewässerungshilfe ausgestattet. Dabei handelt es sich in Abhängigkeit des Standortes entweder um einen speziellen Gießring oder um Bewässerungssäcke, die am Baumstamm befestigt werden.
In einigen Jahren sollten die Bäume dann gute Schattenspender sein und dem Stadtgrabenparkplatz ein freundliches Antlitz verleihen.